Die Entwicklung der Craniosacralen Therapie

Die Craniosacral Therapie ist eine Körperarbeit die ihren Ursprung in der Osteopathie hat. Dr. Andrew Taylor Still (1828-1917) arbeitete als Arzt in der Landwirtschaft. 

Als seine Frau und vier seiner Kinder innerhalb kurzer Zeit starben und er als Arzt dabei völlig machtlos zusehen musste , begann er nach einem neuen Verständnis von Gesundheit, Krankheit und Heilkunde zu suchen. 

Wenig später eröffneten sich ihm die Grundzüge der Osteopathie. 

Die folgenden Prinzipien kristallisierten sich als grundlegend heraus. Ihr Verständnis ist für jede Form von Craniosacral-Arbeit fundamental, egal ob als Teilgebiet der Osteopathie verstanden wird oder nicht. 

 

1. Die Betrachtung des Körpers als eine zusammen hängende Einheit.

2. Die innewohnende Tendenz des Körpers, sich selbst zu regulieren. 

 

Jeder Körper trägt in sich die Weisheit und Fähigkeit sich selbst zu heilen und tut dies auch. Ist er aus irgendeinem Grund nicht im Stande dies zu tun, unterstütze ich als Therapeutin,  den Raum als Voraussetzung dafür zu schaffen, dass sich ihr Körper wieder selbst regulieren und heilen kann. 

 

3. Struktur und Funkton stehen in wechselseitiger Beziehung. 

"Die Struktur lenkt die Funktion und die Funktion formt die Struktur" (A.T. Still) 

Durch genaues Betrachten der Struktur bekomme ich Hinweise auf die Funktion. Durch die Arbeit an der Struktur kann ich auf die Funktion des Körpers Einfluss nehmen. 

 

4. Die Bedeutung von Beweglichkeit für die Gesundheit ist      Lebendigkeit. Bewegungslosigkeit und Starre stehen der Lebendigkeit und Gesundheit entgegen. 

 

Lassen Sie es mich so erklären: Ein Tier das auf der Flucht ist und sich in eine sogenannte Totenstarre wirft, damit der Verfolger von ihm ablässt, sollte danach aufstehen und die Starre abschütteln. (In der Tierwelt kann man dies schön beobachten)

Macht es dies nicht, bleibt die so genannte Schockstarre im Körper drin und das Tier bleibt konsterniert. 

Dr William Garner Sutherland (1873-1954) war der Begründer der craniosacralen Osteopathie. 

Sehr beeindruckt hat mich die Entwicklung Sutherlands im Laufe seines Lebens, besonders anschaulich dokumentiert und an dem Buch "Contributions of Thought" eine chronologisch geordnete Sammlung aller von ihm verfassten Aufsätze und schriftlich vorbereiteten Vorträge. 

Steht am Anfang noch eine rein mechanische Betrachtungs- und Vorgehensweise im Vordergrund, so wurden im Laufe der Jahre seine Betrachtungen immer feiner, genauer und inspirierter. 

Den Höhepunkt seines Schaffens stellt für mich ohne Zweifel sein Werk 1945 dar. 

Alles ist hier zu einer grossartigen Klarheit gereift und von einem wunderschönen Geist durchdrungen. 

Sutherland hatte sage und schreibe 30 Jahre lang geforscht, bevor er sich an die Öffentlichkeit wagte.